„Achtsame professionelle Selbstfürsorge“ an der ASH Berlin

An Deutschlands größter staatlichen Hochschule für Soziale Arbeit, Gesundheit und Erziehung, der Alice Salomon Hochschule in Berlin, unterrichtet Nils Altner seit April 2023 den neuen Schwerpunkt „Professionelle Selbstfürsorge“. Der MBSR-MBCT Verband hat in einem Interview mit Nils Altner dazu gesprochen.

Was kann man sich unter Lehrveranstaltungen zu „Achtsamer professioneller Selbstfürsorge“ vorstellen?

Dr. Nils Altner: Ich freue mich sehr über die Einladung, dieses Thema an der ASH vertreten zu dürfen! Damit betritt die Berliner Hochschule Neuland. Zwar unterrichten international immer mehr Professor:innen achtsamkeitsbezogene Themen, aber den expliziten Schwerpunkt „Professionelle Selbstfürsorge“ setzt die ASH meines Wissens als erste.

In meinen Lehrveranstaltungen dort möchte ich Studierende einladen, bewusst Aufmerksamkeit für ihre inneren Regungen zu kultivieren und wach zu sein für das, was sich dort zeigt. Ich möchte sie ermutigen, sich ihrem Inneren und einander freundlich zuwenden. Für diese „innere Alphabetisierung“ gibt es in unserer stark rationalistisch geprägte Bildung bisher kaum Angebote.

Wo liegt der Bedarf dafür?

Dr. Nils Altner: Ich möchte vermitteln, wie aus dieser inneren Literalität eine fürsorgliche Alltagsgestaltung erwächst und sich der Organismus aus Körper, Geist und Seele im Alltag immer wieder generieren kann, weil er sich spürt und reguliert. Das Wunderbare daran ist, dass Menschen dabei oft ihren Wesenskern kennenlernen, was sehr erfüllend und beglückend sein kann.

Das klingt nicht nach einer klassischen Vorlesung im Hörsaal. Welches Setting wird die Studierenden erwarten?

Dr. Nils Altner: Mein Unterrichtsansatz ist verkörperungsbasiert, d.h. wissenschaftliche Lektüre und Theorievermittlung kombiniere ich immer mit konkreten Erfahrungen, vertrauensvollem Austausch und vertiefter Übungspraxis. Wir werden achtsame Körperarbeit, Stille, erfahrungsbasiertes Sprechen und bewusste Gruppenprozessgestaltung verbinden und Umsetzungsexperimente zur bewusst selbstfürsorglichen Alltagsgestaltung einbeziehen.

Dabei ist mein Ziel, die Studierenden für eine menschen- und naturgemäße, nachhaltige und regenerative Lebensführung zu begeistern, die ihnen ermöglicht, gesellschaftsgestaltend wirksam zu sein und dabei gesund, mitfühlend und kreativ zu bleiben. Wenn dann noch Gelegenheiten zum Dankbarsein und Staunen entstehen, ist der Strauß an Themen komplett.

Das ganze Interview können Sie auf der Seite des MBSR-MBCT-Verbandes lesen.

Wenn im Seminar die Zeit stehen bleibt